Brennen in der Scheide: Ursachen, Therapie & Hausmittel

2022-03-18 03:37:23 By : Mr. John Yan

Wenn es in der Scheide brennt und juckt, steckt häufig eine Entzündung im Intimbereich dahinter. Das Problem kann Frauen in jedem Alter betreffen. Mit Pilzmitteln oder Antibiotika sowie der richtigen Intimpflege ist das Brennen gut zu behandeln.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Ein Brennen in der Scheide taucht als Symptom in der Regel nicht allein auf. In den meisten Fällen wird es von Juckreiz im Genitalbereich oder Ausfluss aus der Scheide begleitet. Solche Symptome sprechen für eine Entzündung im Intimbereich, ausgelöst durch Bakterien, Viren oder Einzeller.

Einige der Erreger werden beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen, andere sind Teil der normalen Scheidenflora, nehmen bei einem gestörten Milieu aber Überhand. Daneben können eine falsche Hygiene oder Allergien das Brennen in der Scheide auslösen. Häufig ist dann auch der Geschlechtsverkehr schmerzhaft.

Wie viele Symptome im Intimbereich ist auch das Brennen in der Scheide bei vielen Frauen mit Scham behaftet. Dies ist allerdings unnötig, da es sich in der Regel einfach behandeln lässt, wenn der Ursache nachgegangen wird.

Um dem vorzubeugen, sollten Sie besonders bei häufiger wechselnden Geschlechtspartnern beim Sex immer ein Kondom verwenden und eine gute, aber nicht übertriebene Intimhygiene einhalten.

Häufige Ursachen für ein Brennen in der Scheide:

Häufigste Ursache für ein Brennen in der Scheide ist eine bakterielle Scheidenentzündung (Vaginitis). Sie äußert sich unter anderem durch einen fischig riechenden Ausfluss. Auch eine Scheidenpilzinfektion – häufig begleitet von gelblich-bröckeligem Ausfluss – kann dazu führen, dass es brennt und juckt.

Auch sexuell übertragbare Krankheiten (STD) wie die Gonorrhoe (Tripper) oder auch Trichomoniasis vaginalis können zu Scheidenentzündungen mit Brennen, Juckreiz, Schmerzen, Ausfluss und weiteren Beschwerden führen. Sind zusätzlich die Bartholindrüsen in der Scheide entzündet, spricht man von einer Bartholinitis.

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Weitere mögliche Ursachen für eine brennende Scheide können sein:

Manchmal stecken auch Harnwegsinfekte wie eine Blasenentzündung oder Harnröhrenentzündung hinter dem Brennen in der Scheide. Dann kommen meist weitere Beschwerden wie Brennen beim Wasserlassen hinzu.

In einigen Fällen liegt den Schmerzen in der Scheide keine erkennbare Ursache zugrunde. Mediziner sprechen dann von einer sogenannten Vulvodynie. Die Schmerzen bei einer Vulvodynie sind häufig chronisch und können bereits beim ersten Tampongebrauch oder Geschlechtsverkehr auftreten (primäre Vulvodynie). Entwickeln sich die Schmerzen erst einige Jahre später – nachdem die Frauen bereits schmerzfreien Geschlechtsverkehr hatten – spricht man von einer sekundären Vulvodynie.

Brennen in der Scheide wird je nach Ursache unterschiedlich behandelt. Bei Scheidenpilzinfektionen (Vaginalpilz) wirken Antimyotika gut, also spezielle Mittel gegen Pilze. Als Wirkstoffe eignen sich zum Beispiel Imidazole oder Nystatin. Bei bakteriellen Scheidenentzündungen werden Antibiotika eingesetzt.

Die Wirkstoffe werden meist örtlich in Form von Salbe, Creme oder Scheidenzäpfchen eingesetzt. In manchen Fällen müssen die Medikamente auch in Tablettenform eingenommen werden, damit die Substanzen im ganzen Körper wirken.

Außerdem sollten Sie grundsätzlich auf eine gute Intimhygiene achten:

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Vor allem bei sexuell übertragbaren Krankheiten wie Gonorrhö (Tripper) oder Trichomoniasis vaginalis ist es notwendig, den Sexualpartner mitzubehandeln, besonders, wenn die Infektion wiederholt auftritt. Zudem ist es ratsam, sich beim Geschlechtsverkehr mit Kondomen vor sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen, besonders wenn der Sexualpartner häufiger wechselt.

Wenn die Scheide brennt, sollten Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen. Er wird Sie nach den Beschwerden und weiteren Symptomen befragen (z. B. Ausfluss), zu Vorerkrankungen und gegebenenfalls zu Ihren Sexualpraktiken. Darauf folgt eine gynäkologische Untersuchung, um die Diagnose zu sichern.

Die Scheidenschleimhaut kann entzündlich gerötet erscheinen. Wenn es sich um einen Scheidenpilz handelt, zeigen sich grau-weißliche bis gelbe, meist krümelige Beläge. Ein Scheidenabstrich kann genaueren Aufschluss über mögliche Krankheitserreger geben.

Bei Bedarf können Blutuntersuchungen oder eine Ultraschalluntersuchung die Diagnose unterstützen.

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