Nach hinten gesprayte Haare, Businessanzug, feuerrote Socken, weißes Einstecktuch, Goldranduhr, breites Lächeln.
Martin Steinbeiß, 25, erfüllt jedes Klischee eines Siegertyps. Jung, dynamisch, immer auf der Überholspur. Er sagt Sätze wie: „Ich bin kein Dienstleister, sondern ein Erfolgsleister.“ Seine Zähne sind sehr weiß.
Manche Leute behaupten, er verdiene sein Geld im Schlaf - und in gewisser Weise haben sie Recht. Steinbeiß ist Immobilienmakler in München. Quasi über Nacht steigen in der süddeutschen Boom-Stadt die Mieten. Und damit auch die Provisionen für Makler. „Die Geschäfte laufen ganz gut“, sagt er. Pure Untertreibung.
Steinbeiß leitet die Vermietungsabteilung bei Aigner Immobilien, einem der größten Anbieter der Stadt. 1991 gegründet, sechs Niederlassungen, circa 100 Mitarbeiter, aktuell im Angebot: Häuser und Wohnungen im Wert von 200 Millionen Euro.
Allein im vergangenen Jahr hat Steinbeiß 150 Objekte vermittelt. Höhe der eingestrichenen Provisionen: 320.000 Euro.
Der 1,87 Meter große Hobby-Basketballer erfüllt Träume aus Stein: Maisonette-Wohnungen in Schwabing, Villen mit Pool in Starnberg, Lofts am Viktualienmarkt. Einmal hat er ein Objekt für 5000 Euro vermietet - im Monat! Ein 354-Quadratmeter-Haus, Sauna, komplett verglastes Bad. Den Rasen mäht ein Roboter.
München - der reine Wohnsinn. Hier lebt Erfolg: Power-Wirtschaft. Top-Löhne. Weltstadtflair. Seit 1950 ist die Einwohnerzahl um 660 000 auf knapp 1,5 Millionen gestiegen. Vergangenes Jahr kamen weitere 24.000 hinzu. Viele dürften sich bei der Suche nach einer Unterkunft schwergetan haben: 2014 wurden lediglich 7026 neue Wohnungen gebaut. Es wird eng im Isar-Paradies.Fazit-Kasten - Was kaum ein Mieter weiß...
Die hohe Nachfrage bei gleichzeitig knappem Angebot führt zu aberwitzigen Preisen: Für ein biederes Reihenhaus am Stadtrand muss man schon mal eine Million Euro hinblättern. Eigentumswohnungen in Top-Lagen kosten bis zu 22.000 Euro pro Quadratmeter. Bei den Mieten sieht es ähnlich aus. Für Spitzenobjekte verlangen Eigentümer um die 35 Euro pro Quadratmeter, in sehr guten Lagen immer noch 23 Euro.
Manche können sich diesen Luxus leisten, viele nicht. „Für Menschen mit wenig Geld gibt es auf dem freien Markt keine Wohnungen mehr“, weiß Sozialreferentin Brigitte Meier (SPD). Vergangenes Jahr beantragten 24 000 Frauen und Männer eine Sozialwohnung - so viele wie noch nie. Nur 3800 von ihnen bekamen eine vom Staat geförderte Bleibe.
Wer weniger Glück hat, landet in der amtlichen Statistik schnell in der Rubrik „akut wohnungslos“. Derzeit sind 4300 Münchner, darunter mehr als 1000 Kinder, in Pensionen und Notquartieren untergebracht - fast doppelt so viele wie vor wenigen Jahren. Hinzu kommen etwa 550 Obdachlose, die auf der Straße leben.
„Die Stadt ist ein Dampfkessel“, weiß Sozialreferentin Meier, „und in diesem Kessel gehen Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen unter.“ Heute sei der Münchner Wohnungsmarkt „äußerst schwierig“, doch schon in ein bis zwei Jahren werde sich die Lage „dramatisch zuspitzen“. Immer mehr Menschen würden dann in prekärsten Verhältnissen leben, gerade Familien mit Kindern. „Im Prinzip gibt es nur einen Ausweg aus der Misere“, sagt Meier. „Es müssen möglichst schnell viele neue und bezahlbare Wohnungen gebaut werden.“
Den Verdrängungskampf an der Münchner Mietfront bekommt Makler Steinbeiß hautnah mit. Einmal erhielt er über Nacht 200 Anfragen für ein Appartement in Uni-Nähe. Manche Interessenten legen 50 Euro in die Bewerbungsmappe oder versprechen die doppelte Provision. Bringt gar nichts.
Heute hat er 18 Interessenten zu einer Besichtigung eingeladen. Drei Zimmer im Stadtteil Nymphenburg, 76 Quadratmeter, Fußbodenheizung, überdachte Loggia, Tiefgarage. 1300 Euro kalt.
Die ersten Kandidaten kommen fünf Minuten früher. Steinbeiß verteilt blaue Plastiktüten. „Bitte über die Schuhe ziehen. Das Eichenparkett ist ganz neu.“
Fast zwei Stunden beantwortet der Makler Fragen: Ist der Abenteuerspielplatz nebenan sehr laut? Wie wurde der Fußboden versiegelt? Darf ich ein neues Zylinderschloss in die Wohnungstür einbauen? Was passiert, wenn der 84-jährige Wohnungsbesitzer stirbt? „Melden dann seine Kinder Eigenbedarf an?“
Er wird mit „Herr Steinbier“, „Steinbeißer“, „Steinbein“, „Stein“ und sogar „Herr Steißbein“ angesprochen. Steinbeiß bewahrt die Contenance. Geduldig geht er auf jeden ein. Auf den Studenten mit Rucksack und Ballonmütze genauso wie auf den Unternehmer im Trenchcoat. Zwei junge Asiaten, der deutschen Sprache kaum mächtig, bedient er in perfektem Englisch. „Ich nehme jeden Eigentümer und jeden Kunden ernst“, sagt der Makler. „Nur so lässt sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen.“
Manchmal ist das schwierig. Eine junge Mutter betritt die Wohnung und zischt: „Nur was für Schickimicki-Pärchen ohne Kinder.“ Im Bad grummelt jemand, die Fliesen seien „viel zu modern“. Ein Herr mit breitkrempigem Filzhut auf dem Kopf mosert über die Miniküche. „Hier kann man ja gerade mal ne Wurschtsemmel essen.“ Der Makler bleibt geschmeidig: „Wenn Sie sich unwohl fühlen, ist das nicht das Richtige.“
Als Steinbeiß in die Runde ruft, dass der Eigentümer eine Kopie des Personalausweises wünscht, giftet ein Mittvierziger mit Bauchansatz und Anorak: „Sie wissen schon, dass das illegal ist?“ Der Hobbyjurist legt triumphierend nach: „Personalausweisgesetz, Paragraf 14.“ Kurze Stille.
In solchen Momenten wird deutlich, dass Steinbeiß einen ziemlich anstrengenden Beruf hat. Um ein Geschäft abschließen zu können, muss er einiges leisten: Eigentümer treffen, Objekt besichtigen, fotografieren und bewerten, Exposé mit allen Fakten anfertigen, Angebot ins Internet stellen, potenzielle Kunden informieren, Vertrag vorbereiten.
„Viele glauben, unser Job bestehe nur darin, eine Wohnung aufzusperren und die Provision zu kassieren“, sagt Steinbeiß. „Totaler Schmarrn!“
Natürlich sind in der Branche auch halbseidene Leute unterwegs, Glücksritter, die von der Materie wenig Ahnung haben. Im Prinzip kann sich jeder Makler nennen. Er muss sich nur einen Gewerbeschein besorgen.
Immobilienkaufmann Steinbeiß hat eine dreijährige Lehre absolviert und bildet sich ständig fort. Ein ehrgeiziger, erfolgshungriger Makler wie er ist 24 Stunden im „On“-Modus, sieben Tage die Woche. Vor dem Schlafen: E-Mails checken. Nach dem Schlafen: E-Mails checken. Das Handy ist nie aus.
Vermittler von Immobilien müssen flexibel sein. Auch bei der Frage, von wem sie ihr Geld bekommen. Bislang zahlte der Mieter die Provision, demnächst muss der Vermieter blechen.Fazitkasten Fazit-Kasten - Billiger wirds nicht mehr
Steinbeiß glaubt, dass etliche Eigentümer versuchen werden, die Kosten zu umgehen. „Die bieten ihre Wohnungen auf eigene Faust im Internet an. Dabei ahnen sie nicht, wie viel Arbeit auf sie zukommt und welche Risiken sie eingehen.“ Wie schnell gerät man an Mieter, die nur scheinbar seriös sind. Wie oft erweisen sich harmlos klingende Vertragsklauseln für den Vermieter im Nachhinein als Desaster.
„Wir haben die Menschenkenntnis, wir haben die Erfahrung, wir wissen, auf welche Kleinigkeiten zu achten ist“, sagt der Makler. „Ich bin überzeugt, dass die meisten Vermieter auch in Zukunft Profis einschalten.“
Die Besichtigung in Nymphenburg endet. Der Makler schließt ab. Morgen wird er dem Eigentümer berichten, wie es gelaufen ist. Fünf von 18 Interessenten sind übrig geblieben. Am Ende wird ein junges Paar mit Baby den Zuschlag bekommen - und dem Maklerbüro gut 3000 Euro Courtage überweisen. Steinbeiß steht vor der Haustür und bläst lässig Zigarettenrauch in den Abendhimmel. Er wirkt sehr zufrieden.
In der Vorstellung vieler Menschen müsste er jetzt in einen Sportwagen steigen und am Abend Champagner trinken. Tut er aber nicht. Er setzt sich in seinen Firmen-Smart, fährt ins Büro und bereitet den nächsten Termin vor.
Der 25-Jährige steht am Anfang seiner Karriere. Er will noch viele Wohnungen vermieten. Muss er auch. Steinbeiß träumt davon, ein Haus am Ammersee zu bauen. Grundstücke nah am Wasser kosten etwa so viel wie in guten Lagen Münchens: 1400 Euro pro Quadratmeter.
Nach hinten gesprayte Haare, Businessanzug, feuerrote Socken, weißes Einstecktuch, Goldranduhr, breites Lächeln.
Martin Steinbeiß, 25, erfüllt jedes Klischee eines Siegertyps. Jung, dynamisch, immer auf der Überholspur. Er sagt Sätze wie: „Ich bin kein Dienstleister, sondern ein Erfolgsleister.“ Seine Zähne sind sehr weiß.
Manche Leute behaupten, er verdiene sein Geld im Schlaf - und in gewisser Weise haben sie Recht. Steinbeiß ist Immobilienmakler in München. Quasi über Nacht steigen in der süddeutschen Boom-Stadt die Mieten. Und damit auch die Provisionen für Makler. „Die Geschäfte laufen ganz gut“, sagt er. Pure Untertreibung.
Steinbeiß leitet die Vermietungsabteilung bei Aigner Immobilien, einem der größten Anbieter der Stadt. 1991 gegründet, sechs Niederlassungen, circa 100 Mitarbeiter, aktuell im Angebot: Häuser und Wohnungen im Wert von 200 Millionen Euro.
Allein im vergangenen Jahr hat Steinbeiß 150 Objekte vermittelt. Höhe der eingestrichenen Provisionen: 320.000 Euro.
Der 1,87 Meter große Hobby-Basketballer erfüllt Träume aus Stein: Maisonette-Wohnungen in Schwabing, Villen mit Pool in Starnberg, Lofts am Viktualienmarkt. Einmal hat er ein Objekt für 5000 Euro vermietet - im Monat! Ein 354-Quadratmeter-Haus, Sauna, komplett verglastes Bad. Den Rasen mäht ein Roboter.
München - der reine Wohnsinn. Hier lebt Erfolg: Power-Wirtschaft. Top-Löhne. Weltstadtflair. Seit 1950 ist die Einwohnerzahl um 660 000 auf knapp 1,5 Millionen gestiegen. Vergangenes Jahr kamen weitere 24.000 hinzu. Viele dürften sich bei der Suche nach einer Unterkunft schwergetan haben: 2014 wurden lediglich 7026 neue Wohnungen gebaut. Es wird eng im Isar-Paradies.Fazit-Kasten - Was kaum ein Mieter weiß...
Die hohe Nachfrage bei gleichzeitig knappem Angebot führt zu aberwitzigen Preisen: Für ein biederes Reihenhaus am Stadtrand muss man schon mal eine Million Euro hinblättern. Eigentumswohnungen in Top-Lagen kosten bis zu 22.000 Euro pro Quadratmeter. Bei den Mieten sieht es ähnlich aus. Für Spitzenobjekte verlangen Eigentümer um die 35 Euro pro Quadratmeter, in sehr guten Lagen immer noch 23 Euro.
Manche können sich diesen Luxus leisten, viele nicht. „Für Menschen mit wenig Geld gibt es auf dem freien Markt keine Wohnungen mehr“, weiß Sozialreferentin Brigitte Meier (SPD). Vergangenes Jahr beantragten 24 000 Frauen und Männer eine Sozialwohnung - so viele wie noch nie. Nur 3800 von ihnen bekamen eine vom Staat geförderte Bleibe.
Wer weniger Glück hat, landet in der amtlichen Statistik schnell in der Rubrik „akut wohnungslos“. Derzeit sind 4300 Münchner, darunter mehr als 1000 Kinder, in Pensionen und Notquartieren untergebracht - fast doppelt so viele wie vor wenigen Jahren. Hinzu kommen etwa 550 Obdachlose, die auf der Straße leben.
„Die Stadt ist ein Dampfkessel“, weiß Sozialreferentin Meier, „und in diesem Kessel gehen Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen unter.“ Heute sei der Münchner Wohnungsmarkt „äußerst schwierig“, doch schon in ein bis zwei Jahren werde sich die Lage „dramatisch zuspitzen“. Immer mehr Menschen würden dann in prekärsten Verhältnissen leben, gerade Familien mit Kindern. „Im Prinzip gibt es nur einen Ausweg aus der Misere“, sagt Meier. „Es müssen möglichst schnell viele neue und bezahlbare Wohnungen gebaut werden.“
Den Verdrängungskampf an der Münchner Mietfront bekommt Makler Steinbeiß hautnah mit. Einmal erhielt er über Nacht 200 Anfragen für ein Appartement in Uni-Nähe. Manche Interessenten legen 50 Euro in die Bewerbungsmappe oder versprechen die doppelte Provision. Bringt gar nichts.
Heute hat er 18 Interessenten zu einer Besichtigung eingeladen. Drei Zimmer im Stadtteil Nymphenburg, 76 Quadratmeter, Fußbodenheizung, überdachte Loggia, Tiefgarage. 1300 Euro kalt.
Die ersten Kandidaten kommen fünf Minuten früher. Steinbeiß verteilt blaue Plastiktüten. „Bitte über die Schuhe ziehen. Das Eichenparkett ist ganz neu.“
Fast zwei Stunden beantwortet der Makler Fragen: Ist der Abenteuerspielplatz nebenan sehr laut? Wie wurde der Fußboden versiegelt? Darf ich ein neues Zylinderschloss in die Wohnungstür einbauen? Was passiert, wenn der 84-jährige Wohnungsbesitzer stirbt? „Melden dann seine Kinder Eigenbedarf an?“
Er wird mit „Herr Steinbier“, „Steinbeißer“, „Steinbein“, „Stein“ und sogar „Herr Steißbein“ angesprochen. Steinbeiß bewahrt die Contenance. Geduldig geht er auf jeden ein. Auf den Studenten mit Rucksack und Ballonmütze genauso wie auf den Unternehmer im Trenchcoat. Zwei junge Asiaten, der deutschen Sprache kaum mächtig, bedient er in perfektem Englisch. „Ich nehme jeden Eigentümer und jeden Kunden ernst“, sagt der Makler. „Nur so lässt sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen.“
Manchmal ist das schwierig. Eine junge Mutter betritt die Wohnung und zischt: „Nur was für Schickimicki-Pärchen ohne Kinder.“ Im Bad grummelt jemand, die Fliesen seien „viel zu modern“. Ein Herr mit breitkrempigem Filzhut auf dem Kopf mosert über die Miniküche. „Hier kann man ja gerade mal ne Wurschtsemmel essen.“ Der Makler bleibt geschmeidig: „Wenn Sie sich unwohl fühlen, ist das nicht das Richtige.“
Als Steinbeiß in die Runde ruft, dass der Eigentümer eine Kopie des Personalausweises wünscht, giftet ein Mittvierziger mit Bauchansatz und Anorak: „Sie wissen schon, dass das illegal ist?“ Der Hobbyjurist legt triumphierend nach: „Personalausweisgesetz, Paragraf 14.“ Kurze Stille.
In solchen Momenten wird deutlich, dass Steinbeiß einen ziemlich anstrengenden Beruf hat. Um ein Geschäft abschließen zu können, muss er einiges leisten: Eigentümer treffen, Objekt besichtigen, fotografieren und bewerten, Exposé mit allen Fakten anfertigen, Angebot ins Internet stellen, potenzielle Kunden informieren, Vertrag vorbereiten.
„Viele glauben, unser Job bestehe nur darin, eine Wohnung aufzusperren und die Provision zu kassieren“, sagt Steinbeiß. „Totaler Schmarrn!“
Natürlich sind in der Branche auch halbseidene Leute unterwegs, Glücksritter, die von der Materie wenig Ahnung haben. Im Prinzip kann sich jeder Makler nennen. Er muss sich nur einen Gewerbeschein besorgen.
Immobilienkaufmann Steinbeiß hat eine dreijährige Lehre absolviert und bildet sich ständig fort. Ein ehrgeiziger, erfolgshungriger Makler wie er ist 24 Stunden im „On“-Modus, sieben Tage die Woche. Vor dem Schlafen: E-Mails checken. Nach dem Schlafen: E-Mails checken. Das Handy ist nie aus.
Vermittler von Immobilien müssen flexibel sein. Auch bei der Frage, von wem sie ihr Geld bekommen. Bislang zahlte der Mieter die Provision, demnächst muss der Vermieter blechen.Fazitkasten Fazit-Kasten - Billiger wirds nicht mehr
Steinbeiß glaubt, dass etliche Eigentümer versuchen werden, die Kosten zu umgehen. „Die bieten ihre Wohnungen auf eigene Faust im Internet an. Dabei ahnen sie nicht, wie viel Arbeit auf sie zukommt und welche Risiken sie eingehen.“ Wie schnell gerät man an Mieter, die nur scheinbar seriös sind. Wie oft erweisen sich harmlos klingende Vertragsklauseln für den Vermieter im Nachhinein als Desaster.
„Wir haben die Menschenkenntnis, wir haben die Erfahrung, wir wissen, auf welche Kleinigkeiten zu achten ist“, sagt der Makler. „Ich bin überzeugt, dass die meisten Vermieter auch in Zukunft Profis einschalten.“
Die Besichtigung in Nymphenburg endet. Der Makler schließt ab. Morgen wird er dem Eigentümer berichten, wie es gelaufen ist. Fünf von 18 Interessenten sind übrig geblieben. Am Ende wird ein junges Paar mit Baby den Zuschlag bekommen - und dem Maklerbüro gut 3000 Euro Courtage überweisen. Steinbeiß steht vor der Haustür und bläst lässig Zigarettenrauch in den Abendhimmel. Er wirkt sehr zufrieden.
In der Vorstellung vieler Menschen müsste er jetzt in einen Sportwagen steigen und am Abend Champagner trinken. Tut er aber nicht. Er setzt sich in seinen Firmen-Smart, fährt ins Büro und bereitet den nächsten Termin vor.
Der 25-Jährige steht am Anfang seiner Karriere. Er will noch viele Wohnungen vermieten. Muss er auch. Steinbeiß träumt davon, ein Haus am Ammersee zu bauen. Grundstücke nah am Wasser kosten etwa so viel wie in guten Lagen Münchens: 1400 Euro pro Quadratmeter.
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