Täglich bis zu 2000 Gäste: Fürs Märchenbad könnte es eine Supersaison werden, die sogar in die Verlängerung geht. Mit Sorge schaut man indes auf den Winter.
In diesem Jahr gibt’s Sonne satt. Das lockt täglich bis zu 2000 Gäste ins Neustadter Märchenbad. Entgegen der ursprünglichen Planung, das Märchenbad Anfang September zu schließen, hat sich die Bäder GmbH daher dazu entschlossen, das Freibad bis Sonntag, 18. September, geöffnet zu halten. Der Saisonstart für das Familienbad verschiebt sich demzufolge auf Dienstag, 20. September. „Damit können auch wir einen kleinen Beitrag in Zeiten der kritischen Energiesituation in Deutschland leisten“, so Armin Münzenberger, Geschäftsführer der Bäder GmbH.
Während das Märchenbad das Beckenwasser ausschließlich über umweltfreundliche Solarthermie heizt, müssen im Familienbad sowohl das Beckenwasser als auch die Raumluft mit erdgasbetriebenen Kesseln und einem Blockheizkraftwerk erwärmt werden. Der Betrieb des Familienbades, bei der gleichzeitigen Aufforderung 20 Prozent Erdgas einzusparen, wird für die Bäder GmbH eine echte Herausforderung werden. Sofern sich die Energiesituation nicht deutlich verbessert, wird das Familienbad vermutlich ohne die Attraktionen Rutsche, Dampfbad und Infrarotsauna sowie mit reduzierten Temperaturen auskommen müssen. Mehr Informationen gibt es dazu unter www.bademehr.de oder auf Facebook.
Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan bezieht in seiner Funktion als Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Stellung: „Im Moment erfolgt eine Erfassung, wie viel Energie wo verbraucht wird. Die Aufgabe wird sein, insgesamt 20 Prozent Energie einzusparen.“ Damit stünde grundsätzlich alles auf dem Prüfstand, auch die beiden Bäder, das Märchenbad und das Familienbad. „Aber die Konsequenzen aus der Erfassung müssen politisch diskutiert werden“, so Rebhan. Will heißen, dass es natürlich in diesem Winter Veränderungen geben werde. „Diese werden vermutlich eben auch das Familienbad betreffen.“
Ob das dann Temperaturabsenkungen oder Reduzierungen der Öffnungszeiten sein werden, das sei derzeit noch nicht absehbar. Jedenfalls wird das Wasser im Märchenbad schon seit Jahren mittels einer Absorberanlage auf Badetemperatur gebracht und der Strom für das Freibad wird seit 2009 zudem ausschließlich aus bayerischen Wasserkraftwerken gewonnen, wie übrigens für alle Stadtwerke eigenen Anlagen.