Von wegen hölzerne Schwitzkiste. Heute entspannt man in Hightech-Saunen, die einen bedampfen, mit Infrarot-Licht bestrahlen und mit Musikklängen beschallen. Manche Sauna lässt sich sogar per Knopfdruck ausziehen.
Bielefeld/Schwäbisch Hall. Die Seele baumeln lassen, den Kreislauf in Schwung bringen: Für wahre Sauna-Fans gibt es immer einen Grund, sich aufs heiße Holz zu legen. Sie tun das in mehr als 10.000 öffentlichen Anlagen und knapp 1,7 Millionen privaten Schwitzräumen.
Mittlerweile findet der Aufguss nicht mehr nur in der klassischen hölzernen Schwitzkiste aus Fichtenholz statt. „Das war früher der typische Saunaraum. Heute gibt es viele verschiedene Varianten“, sagt Hans Jürgen Gensow vom Saunabund.
Jede vierte öffentliche Sauna befindet sich in einer Bäderanlage. Und da ist etwa „Mottoschwitzen“ ein heißer Trend: Gäste entspannen bei trockenen 80 Grad im Kerzenlicht, unter Salzsteinen oder beobachten Kois im angrenzenden Aquarium, inhalieren Rosenduft statt Fichtennadel-Aroma oder zelebrieren das kneippgerechte Einreiben der Muskeln mit Eis. Es zählt das Erlebnis!
Wer dem Gruppenschwitzen nichts abgewinnen kann, baut sein privates Sauna-Refugium längst nicht nur in den Keller: „Den haben viele Neubauten heute gar nicht mehr“, sagt Stefan Schöllhammer, Chef des Saunabauers Klafs in Schwäbisch Hall.
Die Baden-Württemberger produzieren Schranksaunen, die nach dem Ziehharmonika-Prinzip funktionieren. Die Bauteile sind per Knopfdruck ausziehbar. Im eingezogenen Zustand nimmt die Anlage nicht mehr Platz in Anspruch als ein Schrank.
Klein und multifunktional ist angesagt: Viele Hightech-Schwitzräume sind als klassische Sauna, als Sanarium, in dem nur 45 bis 60 Grad herrschen, nutzbar – oder zur Behandlung mit Infrarot. Hinzu kommen eingebaute Sound- und Lichtsysteme etwa für Farbtherapien.
Mit solchen Raffinessen werden Kunden überzeugt. Zwar fiel der Absatz seit der Jahrtausendwende von 20.000 auf 15.000 Stück pro Jahr. „Trotzdem geht es aufwärts“, sagt Schöllhammer. Die Kunden seien heute bereit, für eine Sauna mehr auszugeben: 6.500 Euro im Schnitt – 2013 waren es noch 5.800 Euro.
Wachstumspotenzial ist vorhanden, schaut man etwa nach Finnland. Im Mutterland der Sauna schwitzt fast jeder Zweite in der eigenen Sauna. Hierzulande ist es nur jeder Fünfzigste.
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