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2022-08-12 22:29:48 By : Ms. hujiao Tang

Während im Sommer Strände oder Seen Besucher zu sich locken, sind Thermen im Winter eine beliebte Urlaubsdestination, um auch bei kaltem Wetter im Wasser zu plantschen. Doch während in den letzten zwei Jahren noch Corona in die Quere kam, sind es heuer die steigenden Energiepreise, die den Thermenbetreibern Kopfzerbrechen bereiten. Um Wasser, Sauna und Dampfbad zu beheizen, braucht es Energie – viel Energie. "Wir hatten letztes Jahr im August Energiekosten von 140.000 Euro, haben für heuer zirka 175.000 Euro budgetiert gehabt und sind derzeit nach aktueller Prognose bei 364.000 Euro“, so der Geschäftsführer der St. Martins Therme in Frauenkirchen, Klaus Hofmann, gegenüber "orf.at".

Auch dem Geschäftsführer der Avita Therme in Bad Tatzmannsdorf, Peter Prisching, machen die hohen Kosten zu schaffen. "Wenn wir jetzt aktuell Energie für das nächste Jahr einkaufen, sprechen wir von Mehrkosten von mindestens einer Million Euro. Die Preise steigen täglich und das ist eine wirtschaftliche Belastung, wo wir aktuell nicht wissen, wie wir das im Budget für das nächste Jahr vernünftig darstellen sollen", sagt er.

Da die Situation aktuell angespannt ist, konzentrieren sich die Thermen auf langfristige Projekte, um energieunabhängiger zu werden, kurzfristig gibt es kaum Möglichkeiten. So möchte die St. Martins Therme bis 2024 auf ein Biomassekraftwerk umsteigen. Auch in Bad Tatzmannsdorf strebt man die Energieunabhängigkeit an. Dort müssen die Badegäste noch nicht tiefer in die Tasche greifen, doch das könnte sich schon bald ändern.

"Wenn es hier keine Lösung gibt, dann müssen wir die Preise erhöhen, aber es ist klar, dass wir das nicht eins zu eins auf den Kunden umlegen können – denn die hohe Inflation betrifft auch jeden Gast, da wird sich die Rechnung irgendwie nicht ausgehen", meint der Geschäftsführer in Bad Tatzmannsdorf.

Es muss eine Lösung geben, so die Forderung in Richtung Politik. "Es ist rasch zu handeln, dass man die Mehrwertsteuer senkt. Derzeit sind die Thermen mit 13 Prozent Mehrwertsteuer belastet, die Hotellerie mit zehn Prozent, die waren aber schon mal auf fünf Prozent. Das könnte man jetzt für beide senken – das kann man sehr rasch und einfach machen und würde enorm viel helfen", so Gerhard Gucher, Gründer der Initiative Therme Plus.