Baukosten noch nicht abschätzbar: So geht es weiter mit dem Kurfürstenbad

2022-06-10 21:40:31 By : Ms. Swing Chan

Bad Godesberg Die Kosten für den Rückbau und Abriss des Kurfürstenbads in Bad Godesberg sollen im Haushalt gesondert eingestellt werden, damit der Fonds für den Neubau nicht berührt wird. Das Paul-Magar-Mosaik soll in mühevoller Kleinarbeit abgetragen, restauriert und eingelagert werden.

Einen Einblick in den aktuellen Stand in Sachen „Kurfürstenbad“ konnten bei der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg (BV) am Mittwochabend Stefan Günther, Leiter des Sport- und Bäderamtes, sowie Projektleiter Wolfgang Ziegert den Gremiumsmitgliedern geben. Bekannt war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits, dass der Rückbau des alten Kurfürstenbades rund 4,5 Millionen Euro kosten wird (der GA berichtete). Ziegert erklärte dem Gremium, dass man im Februar 2024 mit dem teilweise sehr komplizierten Rückbau fertig sein möchte und die Planungen für den Neubau bereits seit Gründonnerstag laufen würden. Mittlerweile würde allerdings der Bebauungsplan für Probleme sorgen, dabei würde es um die Baugrenzen gehen, wie er erklärte, ohne weiter ins Detail zu gehen. Zudem müsse man bedenken, dass das neue Kurfürstenbad sehr viel mehr Funktionen beinhalte als das alte Bad. Er zählte dabei die zahlreichen Becken und auch die Sauna auf.

„Das alles ist erheblich mehr, als bisher. Probleme, die wir aber lösen werden“, so Ziegert zuversichtlich. Bei der Untersuchung des alten Bades habe man „diverse Schadstoffe“ gefunden, die aufwendig beseitigt und entsorgt werden müssen.

Stefan Günther äußerte sich auch zu den Kosten. Wie berichtet, hieß es bislang immer, dass der Neubau rund 15 Millionen Euro kosten würde. „Die Summe von 15 Millionen Euro ist eine Ausgangszahl gewesen. Es war eine Kostenannahme“, so Günther. Man habe dabei auch das neue Hallenbad in Königswinter als Vergleich herangezogen – allerdings ist dieses günstiger gewesen, was auch an der Ausstattung lag. Die 15 Millionen Euro für den Neubau seien im Haushalt angemeldet, so Günther. „Die Abrisskosten wollen wir von den 15 Millionen Euro entkoppeln und gesondert für den Haushalt anmelden“, so der Amtsleiter. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die 15 Millionen Euro auch tatsächlich für den Neubau verwendet werden. Er gab allerdings auch zu, dass man vor zwei Jahren nicht mit solch hohen Abrisskosten gerechnet habe.

Jens Röskens von der CDU und Wolfgang Heedt von der FDP machten sich Sorgen um die Kosten. Heedt erinnerte daran, dass sich Baustahl weiter verteuern werde, wenn der Wiederaufbau in der Ukraine beginnt. „Dann fliegen uns die Kosten für Stahl um die Ohren“, so Heedt. Eine Einschätzung dazu konnte Projektleiter Ziegert allerdings nicht geben, dafür lägen die Arbeiten zu sehr in der Zukunft.

Amtsleiter Günther erklärte beim Thema Kosten, dass die Verwaltung vorsteuerabzugberechtigt sei, sodass von den Abrisskosten in Höhe von 4,5 Millionen Euro, „nur“ 3,8 Millionen Euro den Haushalt belasten würden. Außerdem hegt Günther Hoffnungen, dass es einen Ausbau der Förderungen gibt, sodass sich die Stadt um solche Gelder bewerben kann.

Wie bei jeder Diskussion um das Kurfürstenbad kam auch das Paul-Magar-Mosaik zur Sprache. Dieses könne man abtragen und später wieder platzieren, so Ziegert. Man haben den verwendeten Mörtel auf Schadstoffe untersucht und keine gefunden. Allerdings gibt es nur wenige Spezial-Unternehmen, die die Fähigkeiten haben ein Kunstwerk zu demontieren, zu lagern und wieder aufzubauen. Das Mosaik müsse schrittweise abgetragen und auf Quadrate aufgetragen und anschließend restauriert werden. Dann folge die Einlagerung. Angedacht sei eine Lagerzeit von vier Jahren. Alle Arbeiten sollen von einer Firma übernommen werden, diese suche man noch aus, so der Projektleiter.