Gartenhaus isolieren: Tipps zur Wärmedämmung - Mein schöner Garten

2022-08-26 21:25:36 By : Mr. Kelvin Shum

Ob zur Lagerung von Gartengeräten oder Überwinterung von Kübelpflanzen: Wer sein Gartenhaus ganzjährig nutzen möchte, sollte es gut isolieren. Wir zeigen, wie’s geht.

Wer sein Gartenhaus ganzjährig nutzen möchte, um beispielsweise Pflanzen oder Elektrogeräte darin zu überwintern, für den lohnt sich eine Isolierung

Gartenhäuser kann man nur im Sommer nutzen? Nein! Ein gut isoliertes Gartenhaus lässt sich ganzjährig nutzen und eignet sich außerdem auch als Lager für empfindliches Werkzeug oder als Winterquartier für Pflanzen. Mit etwas Geschick können auch Ungeübte ihr Gartenhaus selbst isolieren.

Unbeheizte Gartenhäuser bleiben im Winter nicht frostfrei, auch wenn es einige Frosttage dauert, bis sich die Kälte vollständig im Inneren breitmacht und die Temperaturen dann im Gartenhaus auch dann nicht ganz so tief sinken werden wie im Garten. Aber als Winterquartier für empfindliche Kübelpflanzen sind Gartenhäuser ohne Isolierung oder Heizung trotzdem ungeeignet. Ausnahmen sind robuste Kübelpflanzen wie Rosmarin oder Oliven, die im Garten zwar mit Winterschutz überleben, aber dennoch vor extremen Temperaturen in Sicherheit gebracht werden sollten.

Dämmwolle, Styropor, Styrodur: Isoliermaterialien gibt es viele

Noppenfolien an den Wänden halten ein Gartenhaus bis etwa minus fünf Grad frostfrei, sind aber in jedem Fall nur eine kurzfristige Notlösung – die Folien sind hässlich und würden auf Dauer nur Schimmel verursachen. Etwas Feuchtigkeit im Innenraum lässt sich in nicht isolierten Gartenhäusern gar nicht vermeiden. Stellen Sie daher auf jeden Fall einen Luftentfeuchter ins Haus, damit eingelagerte Gartengeräte oder Werkzeuge nicht rosten.

Das Gartenhaus zu isolieren lohnt sich besonders, wenn das Haus mehr als ein Lagerraum sein soll. Mit der Isolierung bleibt Kälte draußen und die Wärme im Haus, Schimmel hat in der Regel keine Chance. Dieser entsteht sonst gerne bei hoher Luftfeuchte im Gartenhaus und bei deutlichen Temperaturunterschieden zur Außenluft, wenn sich an kalten Bauteilen Kondenswasser bildet und sammelt – ein perfekter Nährboden für Schimmelpilze.

Möchte man seine frostempfindlichen Kübelpflanzen im Gewächshaus überwintern, sollte man es auf jeden Fall zuvor isolieren

Sie sollten Ihr Gartenhaus daher unbedingt isolieren, wenn...

Man kann das Gartenhaus von außen oder innen isolieren – aber nicht nur die Wände, sondern auch das Dach und vor allem den Boden. Denn die Kälte gelangt größtenteils von unten in ein Gartenhaus. Je dicker eine Dämmschicht ist, desto besser ist das Gartenhaus isoliert. Eine Außendämmung wirkt wie ein Wintermantel für das Gartenhaus und verkleinert den Innenraum nicht, man muss die Isolierung aber anschließend noch wetterfest mit imprägnierten Holzpaneelen oder Rigipsplatten verkleiden, damit die Isolierung kein Wasser zieht. Eine Innenisolierung macht den Innenraum etwas kleiner, was in der Praxis aber eigentlich keine Bedeutung hat. Bevor Sie die endgültigen Bodenbretter oder Wandverkleidungen aufschrauben, breiten Sie noch lückenlos eine Spezialfolie über dem Dämmmaterial aus, damit keine Feuchte aus dem Innenraum in die Dämmung eindringt. Diese sogenannte Dampfsperre oder Dampfbremse ist wie eine Schutzhülle für die Dämmplatten und immer dem Innenraum zugewandt.

Eine Spezialfolie zwischen Isoliermaterial, hier Dämmwolle, und Verkleidung sorgt dafür, dass von innen keine Feuchtigkeit in das Dämmmaterial eindringen kann

Eine Isolierung ist nur bei entsprechendem Holzschutz sinnvoll, denn was bringt einem die beste Isolierung, wenn das Holz drum herum verfault. Zwischen den Wänden und der Isolierung muss immer ein kleiner Zwischenraum bleiben, in dem die Luft zirkulieren kann. Die Isolierung selbst muss dicht sein und darf weder Löcher noch Spalten zum Außenholz oder gar zur Außenluft haben. Damit wird die beste Isolierung unwirksam. Am besten isolieren Sie das Gartenhaus gleich beim Bau. Eine Isolierung im Nachhinein ist auch möglich, besonders beim Boden aber aufwendig. Eine Innenisolierung ist generell einfacher, da man nicht aufs Dach steigen muss.

Bewährt haben sich Dämmplatten und Matten aus Mineralwolle.

Der Klassiker unter den Dämmmaterialien: Mineralwolle

Mineral- und Steinwolle sind künstlich hergestellte mineralische Fasen, die man zu dichten Matten presst. Diese Art der Isolierung ist feuerfest, schimmelt nicht und ermöglicht die Luftzirkulation. Die Fasern können einen Juckreiz auslösen, tragen Sie daher beim Verarbeiten Handschuhe, lange Kleidung und einen Mundschutz, damit Sie keine der Fasern einatmen. Bei allen losen beziehungsweise lockeren Dämmstoffen ist es besonders wichtig, dass die Dämmung von außen abgeschlossen ist. Sonst machen sich rasch Mäuse und andere Kleintiere breit, die schon durch kleinste Löcher und Öffnungen den Weg ins Innere finden. Wer eine ökologische Variante bevorzugt, greift zu Dämmstoffen aus gepresster Holzwolle, Hanffasern oder auch Stroh.

In der Regel werden Gartenhäuser mit Hartschaumplatten Styrodur (XPS) isoliert. Dieses auch Jackodur genannte Material ist druckfest und kann auch von Anfängern leicht verarbeitet werden. Möglich ist auch die Isolierung mit Styroporplatten (EPS), das grobporiger und vor allem druckempfindlicher ist. Beim Zerschneiden oder Zersägen von Styropor fliegen überall kleine weiße Kügelchen rum, die an den Fingern und der Kleidung hängen bleiben. Styrodurplatten sind feinporig und werden von vielen Herstellern grünlich, bläulich oder rötlich eingefärbt.

Styrodur (XPS) ist leicht zu verarbeiten und lässt sich mit der Säge leicht auf das gewünschte Maß bringen

Pflastersteine und Bodenplatten aus Gehwegsteinen sind zwar ein robuster und dauerhafter Bodenbelag beziehungsweise Untergrund, isolieren aber nicht. Die Kälte kommt aber größtenteils von unten. Die Dämmplatten zum Isolieren kommen zwischen die Fundamentbalken und liegen auf eigenen Holzstegen, damit sie keinen direkten Bodenkontakt haben und Luft darunter zirkulieren kann. Diese Stege sollten zusammen mit den Dämmplatten so hoch wie die Fundamentbalken sein. Wichtig: Füllen Sie die Fugen zwischen den Dämmplatten und den Holzbalken mit Silikon oder einem anderen Dichtmaterial aus, damit keine Wärmebrücken entstehen und die Isolierung ineffektiv wird. Bevor Sie die endgültigen Bodenbretter des Gartenhauses auf die Fundamentbalken legen, breiten Sie die Dampffolie über den Dämmplatten aus.

Sie können das Dach entweder von innen zwischen den Dachsparren oder von außen als sogenannte Aufsparrendämmung isolieren. Bei der Aufsparrendämmung kommen über der Dampffolie noch Dämmplatten auf die Dachbretter und werden anschließend mit weiteren Holzdielen abgedeckt. Eine Innendämmung ist weniger effektiv, man muss aber nicht aufs Dach klettern. Man befestigt die Hartschaumplatten zwischen den Dachsparren oder klemmt alternativ einfach die Mineralwollmatten dazwischen. Wenn Sie mit Mineralwolle isolieren, kann diese etwas größer als der Abstand zwischen den Dachträgerbalken sein, damit die Dämmung ohne zu verschrauben einfach eingeklemmt werden kann. Dann hält sie nicht nur, es entstehen vor allem auch keine Lücken. Tackern Sie die Dampffolie auf und verkleiden Sie alles mit Holzpaneelen mit Nut und Feder. Das ist aus optischen Gründen und als Schutz für die Folie nötig.

Schneidet man die Mineralwolle etwas großzügiger zu, kann man sie einfach zwischen die Dachträger klemmen

Die Isolierung der Wände funktioniert nach demselben Prinzip wie die Dachisolierung, Sie müssen an den Wänden allerdings erst noch die Leisten festschrauben, zwischen denen man die Dämmplatten befestigt. Beim Dach entfällt diese Arbeit, schließlich sind die Dachbalken ja schon vorhanden. Wenn die Isolierung angebracht ist, kommt eine Dampfsperre aus PE-Folie drüber und Sie können alles mit Holzpaneelen verkleiden.

Doppeltverglaste Fenster sind natürlich auch bei Gartenhäusern möglich, lohnen sich aber überwiegend für große Häuser. Aber auch einfache Fenster können Sie genau wie die Tür mit Dichtungsklebeband isolieren. Das sind selbstklebende Bänder aus Gummi oder Schaumstoff, mit denen man die Lücke zwischen Tür beziehungsweise Fenster und Gartenhauswand schließt. Die Dichtungsbänder kleben Sie entweder von innen auf den Flügelrahmen oder auf den Fensterrahmen. Das Dichtungsband muss unbedingt rundherum verlaufen. Nur so kann weder von unten, von oben oder an den Seiten Luft und damit auch Feuchtigkeit eintreten.

Für die Isolierung stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Die Verarbeitung muss sorgfältig erfolgen, damit die Dämmung effektiv ist. Wer sich unsicher ist, sollte einen Handwerker engagieren

Zum Isolieren des Daches eignen sich Hartschaumplatten. Für einen zusätzlichen Schutz vor Wind und Nässe sorgt eine diffusionsoffene Folie unter dem Dämmmaterial

Eine Aufsparrendämmung, die mit Brettern verschalt wird, isoliert das Dach des Gartenhauses am wirksamsten

Hartschaumplatten halten der Witterung lange stand und lassen sich leicht zuschneiden

Damit Feuchtigkeit und Kälte nicht von unten ins Gartenhaus eindringen, wird auch der Boden gedämmt

Fugen müssen sorgfältig mit Dichtstoffen wie Silikon abgedichtet werden, um Kältebrücken zu vermeiden

Auf den Dämmstoff kommt anschließend eine Verschalung mit Holz. Die Verwendung mehrerer Schichten macht die Dämmung effektiver

Damit die Luft zirkulieren kann, muss zwischen Dämmung und Schalung etwas Platz bleiben