«All Inclusive» klingt immer verlockend, aber man muss das Kleingedruckte beachten. Denn jede Reederei versteht darunter etwas anderes, einen Standard gibt es nicht. Zwar heisst «All Inclusive» immer, dass die Mahlzeiten im Preis inbegriffen sind. Aber sind es auch alle Getränke? Und was ist mit den Landausfl ügen oder der Benutzung des Spabereichs? Auch wenn Sie «All Inclusive» buchen, mit Zusatzkosten müssen Sie auf einem Kreuzfahrtschiff immer rechnen. Vorher gut vergleichen um böse Überraschungen zu vermeiden.
Bordmanifest klingt nach politischer Einstellung der Reederei. Es handelt sich hierbei aber um einen Fragebogen mit den persönlichen Daten, die fürs reibungslose Einchecken und eventuelle Passkontrollen gebraucht werden. Deswegen unbedingt vor Antritt der Reise ausfüllen: Ohne Bordmanifest (Informationen schickt man Ihnen zu) kommt kein Passagier an Bord.
Ja, Kreuzfahrten gibt es auch auf Containerschiffen – und werden immer beliebter. Reisen auf Frachtschff en bieten zwar kein Entertainment oder Luxus, sind aber eine authentische See-Erfahrung. Zudem können Sie auf kleinen Yachten, Segelschiffen oder Eisbrechern unterwegs sein.
Vorbei die Zeiten, da man nur mit einem Smoking oder dem kleinen Schwarzen zum Dinner erscheinen durfte. Kreuzfahrten sind massen- und Flipflop-tauglich geworden. Auf vielen Cruiseschi_ en herrscht eine legere Stimmung. Dennoch erwartet man in hochpreisigen Kreuzfahrten stilechte Kleidung. Wichtig ist: Erkundigen Sie sich, welche Reederei zu Ihrem persönlichen Geschmack passt.
Die Reedereien suchen immer neue Herausforderungen. Ein wachsender Markt sind Expeditionsreisen auf kleinen Schiffen zu abgelegenen Regionen. Dazu gehören die Antarktis und die nördlichen Polarregionen.
Mittlerweile haben sich einige Reedereien auf die Bedürfnisse von Familien spezialisiert und bieten unter anderem Kinderbetreuungen (meist für Kinder ab drei Jahren) sowie weitere be sondere Packages für Familien an. Sehr familienfreundliche Anbieter sind etwa Aida, Costa, MSC, Norwegian Cruise Line und Tui Cruises.
Die Grösse sollte ein Kriterium für die Wahl des Schi_ es sein, nicht nur die Route. Die Palette reicht von weniger als 100 bis 5497 Passagieren auf der «Harmony of the Seas», dem grössten Kreuzfahrtschiff der Welt. Hier spielt nicht nur Ihre Vorliebe eine Rolle, sondern auch das Budget: Grössere Schiffe sind meist günstiger.
Innenkabinen sind die günstigste Kabinenvariante, da sie keine Fenster besitzen. Dank modernem Lichtdesign wirken die Räume in Schiffen neuer Generation dennoch freundlich. Für jedermann sind Kabinen ohne Fenster allerdings nichts. Bei den Aussenkabinen gibt es mehrere Kategorien, von einfachem Bullauge bis hin zu Suiten mit stattlichen Balkonen.
Zu einem erfreulichen Kreuzfahrt- Erlebnis gehört auch die Bordsprache der Crew. Bei Aida und Tui Cruises sprechen die Besatzungsmitglieder Deutsch, bei Costa ist die Bordsprache beispielsweise Italienisch. Das heisst natürlich nicht, dass Crew-Mitglieder nicht auch andere Sprachen sprechen. Logischerweise kommt man mit der Weltsprache Englisch überall durch.
Reizvoll an einer Kreuzfahrt sind die Landausflüge, das Erkunden von Städten oder Destinationen. Organisierte Landgänge sind nicht im Preis inbegriffen (eine Ausnahme sind Expeditionsreisen und manche Luxusreisen). Wer die Landgänge nicht auf eigene Faust machen will, kann kostenpflichtig Aktivitäten vorbuchen.
Um im wachsenden Kreuzfahrtmarkt die Passagiere auf die Schiffe zu locken, überbieten sich die Reedereien mit kreativen Ideen. Der neuste Trend sind Themenkreuzfahrten. Hier finden Sie (fast) alles: Musical, Comedy, Golf, Gourmet, Stricken, Hardrock ...
Reedereien mussten in den letzten Jahren viel Kritik wegen ihrer Umweltbilanz einstecken. Nun haben die Schiffsbauer reagiert und rüsten die neue Schiffsgeneration mit umweltfreundlicher Technik aus: bessere Filter, Techniken zur Treibstoffreduktion und die Verwendung von Flüssiggas gehören dazu.
Jedes Schiff hat mittlerweile (Bezahl-) WLAN. Allerdings zu (sehr) hohen Tarifen. Meist kann man aus verschiedenen Optionen wählen. Die günstigste Variante ist oft ein «Social Media Package», das allerdings nur für Facebook und Co. funktioniert.
Es gibt nur einen Pflichttermin auf der gesamten Reise: die Seenotrettungsübung vor dem Ablegen. Hierbei werden die Rettungswesten, die Rettungswege, der Notalarm und das Prozedere einer Evakuierung erklärt.
Auch wenn die grossen Kreuzfahrtschiffe sehr gute Stabilisatoren haben, grosse Wellenbewegungen sind spürbar. Bei Anzeichen vorn Seekrankheit gehen Sie an die frische Luft, bewegen Sie sich und schauen Sie auf den Horizont. Auf Kaffee und Alkohol verzichten, viel trinken. Eine Kabine in der Schiffsmitte ist ruhiger. Bei schweren Fällen sind Medikamente die beste Hilfe gegen die Übelkeit.
Trinkgelder sind ein wichtiges Thema: Sie sind ein Teil des Gehalts der Crew. Man erwartet, dass Sie pro Schi_ stag eine gewisse Summe geben (etwa 8 bis 10 Franken). Die Reedereien haben verschiedene Methoden, das Trinkgeld einzufordern. Bei manchen (Aida, Tui Cruises, Norwegian) sind die Trinkgelder im Buchungspreis enthalten, manche Reedereien belasten die Bordkarte mit einem festen Betrag pro Tag, andere lassen den Betrag frei. Vorher erkundigen! Aber bedenken Sie: Die Mannschaft arbeitet hart, um Ihnen schöne Ferien zu ermöglichen.
Die grossen Kreuzfahrtschiffe sind ein Mix aus Broadway und Freizeitpark. Langeweile ist hier ein Fremdwort. Lust auf Surfen, Klettern, Golfen oder Basketball? Oft werden Workshops und Kochkurse angeboten, abends stehen Shows, Musicals oder Konzerte (auch von grossen Stars) auf dem Programm. Je kleiner und exklusiver das Schiff, desto weniger Entertainment wird geboten. Hier liegt der Fokus auf Naturerleben und Entspannung.
Durchschnittlich nimmt ein Kreuzfahrer zwei Kilo pro Woche zu – das sagt alles. Die «Harmony of the Seas» hat beispielsweise 20 Speisemöglichkeiten (darunter Jamie’s Italian und Starbucks) für die maximalen 5497 Passagiere. Das ist mehr Auswahl als in einem vergleichbaren Dorf. Auf kleineren Schiffen werden Gäste teilweise zu Tischzeiten und Plätzen zugewiesen.
Keine Cruise ohne irgendeine Form von Wellness: von Saunaraum und Whirlpool bis hin zu riesigen Wellness- Oasen. Erkundigen Sie sich gut, welche Leistungen im Preis inbegriffen sind. Ist der Zutritt zum Wellnessbereich kostenlos? Zusätzliche Wellness- und Beautyanwendungen kosten immer einen Aufpreis.
Bargeld ist auf Schiffen nicht sinnvoll. Jeder Gast bekommt eine Bordkarte, die als Zimmerschlüssel und Bezahlkarte dient. Beim Auschecken wird dann die Rechnung per Kreditkarte (oder in bar) am Counter beglichen oder direkt von der hinterlegten Kreditkarte abgezogen.
Fotos: ZVG, Aida Cruises, Thinkstock