Tanja Hense hat Fortbildung zur Saunameisterin absolviert

2022-08-12 22:22:18 By : Ms. Lisa Wang

Warstein – „Mein Lieblingsaufguss?“ Da muss Tanja Hense nicht lange überlegen: „Heublume-Birke – und dazu einen Orangensaft für den Morgenkick.“ Doch die 39-jährige Warsteinerin hat noch viel mehr Kombinationen auf Lager, um mit Düften und Dreingaben in der Warsteiner Allwettersauna möglichst viele Sinne der Gäste anzusprechen. Einige davon finden sich auf der Aufgussliste wieder, die die frisch ausgebildete Saunameisterin für die Saunanacht am Samstag, 9. März,  zusammengestellt hat: „Rosengarten-Duft und dazu Tee mit Rosenblättern“ oder „Wüstenwind und dazu ein kaltes Vitamalz“...

Über „leicht steigende Zahlen“ in der Allwettersauna freut sich Badleiter Dennis Justus. Die hätten auch besser ausfallen können, wenn der Sommer schlechter gewesen wäre: So schön die Hitze für die Besucherzahlen im Allwetterbad war, weil die Leute schon draußen ordentlich ins Schwitzen gerieten, blieben die Saunaräume leer und sorgten für Negativrekorde. „Das Wetter war zu gut für die Sauna“, bedauert Dennis Justus.

Trotzdem erreichte ihn viel positives Feedback, insbesondere auch nach der Feier des zehnjährigen Bestehens im letzten Jahr. Und eine entsprechende Rückmeldung haben die Kunden offenbar auch dem „Saunaführer“ – „das ist unter den Saunagästen ein Begriff“, so Dennis Justus – gegeben: „Wir wurden als besonders empfehlenswert ausgezeichnet“, freut sich der Badleiter über die Post samt Urkunde und Werbe-Aufklebern für die Eingangstür: „Ich war sehr überrascht und habe erst gedacht, das wäre ein Fake.“ Doch es ist real. Und es ist für ihn und sein Team Ansporn, sich weiter zu entwickeln. Viele Ideen dazu hat Tanja Hense mitgebracht von ihrer Ausbildung zur Saunameisterin. „Ganz, ganz viel Theorie“ stand dabei auf dem Stundenplan: Die Erste Hilfe war speziell für den Saunabetrieb zugschnitten, dabei wurden Stürze ebenso „behandelt“ wie Herz-Kreislaufprobleme, Unterkühlung oder auch Überhitzung. Ein weiteres Thema: Krankheiten. „Viele Stammgäste fragen, ob sie mit bestimmten Krankheiten in die Sauna dürfen“, so Tanja Hense, die nun fachkundiger Auskunft geben kann. Das Kennenlernen verschiedener Düfte, rechtliche Fragen, die korrekten Abläufe, Verhaltensregeln, das Anleiten von Mitarbeitern und andere Themen rundeten die Ausbildung ab. „Ich habe sehr viele Sachen dazu gelernt, die ich jetzt an unser Team weitergeben kann“, zieht die 39-Jährige ein positives Fazit der Fortbildung, von der sich Badleiter Dennis Justus natürlich eine „Attraktivitätssteigerung für die Sauna“ und damit mehr Besucher verspricht.

Einige Ideen zur weiteren Verbesserung hat das Sauna-Team bereits gesammelt, dazu gehört auch eine Art „Sauna Knigge“ in Form eines Info-Flyers oder eines großen Plakats. „Viele wissen gar nicht, dass das Handtuch groß genug sein muss, um die komplette Liegefläche abzudecken, damit kein Schweiß auf das Holz kommt“, so Tanja Hense. Taschentücher große Handtücher seien ungeeignet. Es seien zwar oft nur „Kleinigkeiten, die viele nicht wissen“, trotzdem wolle man aber daran arbeiten. Auch, um eventuelle Hemmschwellen vor dem ersten Saunagang abzubauen und so neue Gäste anzulocken.

Was die bisherigen Besucher – mitunter reisen Gäste auch aus Paderborn oder sogar Dortmund an – an der Sauna in Warstein mögen, weiß die neue Saunameisterin aus ihrer inzwischen fast zweijährigen Arbeit im Allwetterbad: „Es ist schön klein, eine familiäre Atmosphäre, man kennt sich und trifft nicht andauernd auf ständig wechselndes Personal.“

Darauf ruht sich das Team im Allwetterbad aber nicht aus, ein Schritt, um auch den Nachwuchs ans Saunieren heranzuführen, ist die so genannte Babysauna. „Das ist sehr gefragt“, so Dennis Justus in einem ersten Fazit. So biete man an, dass nach dem vormittäglichen Babyschwimmen die Gruppe begleitet von einer Hebamme oder nun auch der Saunameisterin als fachkundige Aufsicht einen kurzen Abstecher in die Sauna macht: „Das ist immunstärkend, regt den Kreislauf an“, erläutert Dennis Justus, zudem könnten sich die schnell auskühlenden Babys dort auch schnell wieder aufwärmen.

Bewährt hat sich auch das Angebot der „gut besuchten“ Frauensauna. Auch wenn es schon Anfragen für eine Männersauna gab, der Erfahrungsaustausch mit anderen Saunabetreibern habe gezeigt, dass sich solch ein Angebot nicht lohne, so Dennis Justus. Stattdessen denke man über eine „Familiensauna“ nach – das Projekt befinde sich aber noch in der „Findungsphase“. Auch der Ausbau des Wellness-Bereichs ist eine Idee.

Beibehalten will man „zwei bis vier Saunaevents“ pro Jahr: „In Ruhe“, wie Tanja Hense betont, „wir wollen nicht viel Tamtam machen.“ Denn letztlich kämen die Gäste auch an diesen Tagen – so wie an diesem Samstag – in die Allwettersauna, um zum einen etwas für die eigene Gesundheit zu tun, zum anderen aber auch um zu entspannen.

Tanja Hense ist übrigens im Allwetterbad-Team erst die zweite Mitarbeiterin mit einer Saunameister-Fachausbildung: Andreas Kussmann absolvierte den Lehrgang vor 13 Jahren, als die Stadt Warstein in die Planungen für die Errichtung einer eigenen Sauna im Allwetterbad einstieg.

Die erste lange Saunanacht 2019 findet am kommenden Samstag, 9. März, von 10 bis 24 Uhr in der Allwettersauna statt. Neben speziellen Aufgüssen gibt es ab 15 Uhr Wellness-Massagen (nicht im Eintrittspreis enthalten), ab 19 Uhr eine Lesung mit Bernhard Dust und ab 19 Uhr FKK-Schwimmen im Kerzenschein. Das Bistro ist natürlich auch geöffnet. Für die lange Saunanacht gelten die normalen Eintrittspreise.